Southern Right-Wales (Südliche Glattwale) sind vom Aussterben bedroht. Ihr rundlicher Körper hat keine Rückenflosse, daher „Glattwal“. Sie kommen nur in den Ozeanen der Südhalbkugel vor und waren früher die bevorzugte Beute von Walfängern, weil sie sehr langsam schwimmen (ca. 8 km/h), nahe ans Ufer kommen, große Mengen Walöl liefern und nach dem Erlegen, im Gegensatz zu anderen Walarten, an der Wasseroberflache treiben – daher waren sie für die Walfänger die „rechten“. Sie wurden bereits 1935 unter Schutz gestellt, doch weiterhin von der internationalen Walfangindustrie signifikant dezimiert. Nach Schätzungen gibt es in den südlichen Meeren noch etwa 5000 Glattwale, davon etwa 500 in südafrikanischen Gewässern. Glattwale werden bis zu 17 m lang, 80 t schwer und etwa 50 Jahre alt. Ihr Maul ist mit hornigen Seepocken besetzt. Von Juni bis September führt sie ihre Migration aus antarktischen Gewässern an die warmen Küsten des südlichen Afrikas zur Geburt und Aufzucht ihrer Jungen. Die beste Beobachtungszeit für Wale ist von Juli bis September.
Humpback-Wale (Buckelwale) zählen zu den Furchenwalen. Sie werden 12–15 m lang, bis zu 30 t schwer, haben im Vergleich zu anderen Walarten deutlich größere Flossen und einen kleinen Höcker auf der Rückenflosse. Seit 1966 stehen sie unter Artenschutz. Bekannt sind sie wegen des Gesangs der Männchen in der Brunftzeit. Auch sie ziehen aus kalten Gewässern an den Küsten Sudafrikas vorbei in ihre Kalbgebiete um Mozambique und Madagaskar, alljährlich eine Strecke bis zu 8000 km.
Das Eintreffen von Walen in der Walker Bay wird in Hermanus traditionsgemäß vom Whale Crier verkündet, der mit seiner Tröte aus Kelb (Seetang) durch die Straßen zieht und so auf des Ereignis aufmerksam macht. Man kann auch bei der Touristen-Information anrufen. Weitere allgemeine Wal-Infos auf » www.whaleroute.com. Alljährlich findet in Hermanus in der letzten Septemberwoche das große Whale Festival statt, » www.whalefestival.co.za.
Das 120 km südöstlich von Kapstadt an der rauen Südküste gelegene Städtchen Gansbaai ist weltweit der beste Ausgangspunkt für eine unvergessliche Begegnung mit dem großen Weißen Hai. Die artenreichen Gewässer um die vier Kilometer vor der Küste gelegene Insel Dyer Island zählen zum bevorzugten Lebensraum der imposanten Meeresjäger und stellen das südafrikaweit zuverlässigste Beobachtungsgebiet dar. Grund hierfür ist die auf dem vorgelagerten Robbenfelsen „Geyser Rock“ beheimatete Kolonie von bis zu 65.000 Kap-Pelzrobben, den bevorzugten Beutetieren der Weißen Haie in diesem Gebiet. Acht der insgesamt zwölf in Südafrika lizenzierten Operatoren starten ihre Ausfahrten vom Gezeitenhafen in Kleinbaai, welcher fünf Kilometer südlich von Gansbaai liegt. Von hier aus dauert die Fahrt ins Jagdgebiet der bis zu sieben Meter langen Weißhaie nur etwa 25 Minuten. Die eigens zum Zweck des Käfigtauchens entwickelten Katamarane bieten 20 bis 40 Passagieren Platz und genügen, wie auch die Stahlkäfige, höchsten Sicherheitsstandards. Die Tauchausrüstung wird von den Anbietern gestellt und es ist kein Brevet nötig, um dem Herrscher des Ozeans direkt ins Auge zu blicken. Frontales Anschwimmen, Vertikalattacken aus der Tiefe und spektakuläre Sprünge zählen zu den typischen Verhaltensweisen der Weißen Haie und können aus dem Schutz des Stahlgehäuses und auch vom Deck aus direkter Nähe beobachtet werden. Die Ausfahrten finden wetterabhängig statt und dauern zwei bis drei Stunden, wobei mitunter mehrere verschiedene Tiere am Boot erscheinen. Neben den Weißen Haien werden regelmäßig Pelzrobben und gelegentlich Wale, Delfine und Pinguine gesichtet. Ein Transfer von Kapstadt nach „Shark Town“ wird auf Anfrage von den Anbietern, die auch in der V&A Waterfront in Kapstadt präsent sind, organisiert.