Der Afrikanische Wildhund (African Wild Dog) ist durch sein weiß-schwarz-gelbbraun geschecktes Fell, den langen Beinen und großen Ohren unverwechselbar. Er kann 150 cm lang, 80 cm hoch, 30 kg schwer und 12 Jahre alt werden. Wildhunde sind heute stark gefährdet und es gibt spezielle Schutz- und Aufzuchtprogramme. Sie sind spezialisierte Jäger und leben in Familienrudeln von 10 bis 15 Tieren. Die Jagd erfolgt in den kühleren Morgenstunden und am späten Nachmittag, wobei die ganze Gruppe jagt. Die Tiere nähern sich langsam der anvisierten Beute und versuchen ein Tier zu isolieren, dann beginnt die mehrere Kilometer lange Hetzjagd, bei der Wildhunde eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen können. Kleinere Beutetiere werden sofort erlegt, größere Tiere werden gebissen, bis sie so schwach sind, dass sie zu Boden sinken. Wildhunde haben keine ausgeprägten Reißzähne, so können sie ihre Beute nur zerfetzen. Die Tiere töten nur für ihre unmittelbaren Futterbedürfnisse und sind sehr sozial. So versorgen sie ihre Jungen und die erwachsenen Tiere, die während der Jagd auf den Nachwuchs aufpassen, sowie ihre älteren, schwachen Artgenossen stets mit Futter, indem sie die verschlungene Beute wieder hochwürgen. Wildhunde haben kein Revier, aber ein großes Streifgebiet. Typisch ist ihr helltöniges, lautstarkes Jaulen. Die Paarung findet zwischen einem beliebigen Weibchen in Paarungsstimmung und dem dominanten Männchen statt. Die Tragzeit beträgt 70 Tage und zwischen 2 und 10 Junge werden in den trockenen Wintermonaten in verlassenen Erdhöhlen anderer Tiere geboren.
Am häufigsten sehen Wildpark-Besucher die horntragenden Vertreter der vielen Klein- und Großantilopenarten. Nur die Männchen der folgenden grazilen Kleinantilopen, die eine Schulterhöhe bis zu etwa 70 cm erreichen können und unterschiedlichen Stämmen angehören, tragen Hörner: Bleichböckchen (Oribi), Moschusböckchen (Suni), Klippspringer (Klipspringer), Steinböckchen (Steenbok) und Greisbock (Grysbok). Bei den Duckern („Ducker“ deshalb, weil sie bei Gefahr ins Unterholz „abtauchen“) tragen beide Geschlechter Hörner: Blau- und Rotducker (Blue/Red Duiker) sowie Kronenducker (Common Duiker). Südafrikas Kleinantilopen leben eher einzeln oder paarweise, während Großantilopen Familienverbände von wenigen Mitgliedern bilden, die sich wiederum zu größeren Herden von bis zu 100 Tieren und mehr zusammenschließen.
Antilopen mittlerer Größe mit Männchen als Hornträger sind Springböcke und Schwarzfersenantilopen. Der Springbock (Springbok) ist identifizierbar an seinem weißen Kopf und den beiderseits dunkelbraunen, vertikal verlaufenden Streifen auf Bauchhöhe sowie an seinen bockartigen, weiten Prellsprüngen. Beide Geschlechter tragen Hörner. Der Springbock war früher das Wappentier Südafrikas und ist bevorzugter Fleischlieferant für delikate Springbock-Gerichte, die in südafrikanischen Restaurants sehr oft auf der Speisekarte stehen.
Die Schwarzfersenantilope (Impala) ist die am häufigsten vorkommende Antilopenart. Die eleganten Tiere mit dem im Bush-Slang bekannten McDonald’s „M“ auf ihrem Hinterteil formieren sich meist zu Großherden. Ihren deutschen Namen verdanken sie dem schwarzen Haarbüschel an ihren Fersen. Als typische Savannenbewohner sind sie die Hauptnahrung von Raubtieren.
Zu den großen Antilopenarten mit Hörnern in beiden Geschlechtern zählen die seltene schwarze Rappenantilope (Sable Antelope, Schulterhöhe bis 140 cm, erkennbar an säbelähnlichen, quergerillten Hörnern) und die Pferdeantilope (Roan Antelope, 145 cm). Die Oryx-Antilope oder Spießbock (Gemsbok) ist leicht an den spitzen und endlos langen Doppelflorett-Hörnern erkennbar, in Kämpfen, selbst gegen Löwen, eine tödliche Waffe. Lebensraum der Oryx-Antilope sind die ariden Gebiete an der Grenze zu Namibia und Botswana.
Bei den Gnus mit ihren unförmigen Monsterschädeln und struppigen Haarkämmen gibt es zwei Arten: das Streifengnu (Blue Wildebeest, mit dunklen, senkrechten Streifen an Hals und Brust) und das an seinem weißen Schweif erkennbare Weißschwanzgnu (Black Wildebeest; das afrikaanse Wort „beest“ meint nicht „Biest“, sondern „wildes Rind“). Weißschwanzgnus kommen nur in Südafrika vor und standen einst vor dem Aussterben. Sie leben im offenen Grasland und benötigen genügend Wasser.
Die Kuhantilope (Red Hartebeest) ist mit ihren hohen Schultern und spitzer Kopfform eine eher unbeholfene Erscheinung, eine Verwandte ist die Leier- oder Halbmondantilope (Tsessebe). Der Buntbock (Bontebok, Schulterhöhe ca. 90 cm) zählt zu den seltensten Antilopenarten Südafrikas. Er lebt nur im südwestlichen Teil der Kap-Provinz, wo den Tieren mit dem Bontebok National Park bei Swellendam ein Schutzgebiet eingerichtet wurde. Auch im De Hoop Nature Reserve an der Küste kann man sie beobachten.
Und es gibt noch weitere große Antilopenarten, bei denen jedoch nur die Männchen Hörner tragen: Buschbock (Buschbock) und Nyala (ca. 115 cm; Hals-, Rücken- und Bauchmähne, vertikale Körperstreifen, hellbraune „Strümpfe“). Der majestätische und schraubengehörnte Große Kudu (Greater Kudu, 160 cm) ist berühmt für seine Sprungkraft. Bis zu 3 m Höhe schafft er aus dem Stand. Noch mächtiger ist die rindsähnliche Elenantilope (Eland, 180 cm). Sie kam in den Drakensbergen vermehrt vor und war das bevorzugte Jagdwild der dortigen San. Als einzige Ausnahme unter den Letztgenannten tragen auch die Weibchen der Elenantilope Hörner.
Eine letzte Gruppe bilden die folgenden Antilopen, unter welchen ebenso nur die Männchen Hornträger sind: Rehantilope (Grey Rhebok), Riedbock (Reedbuck) und der untersetzt-kräftige Wasserbock (Waterbuck). Dieser lebt vorzugsweise in wasserreichen Gebieten, sein typisches Merkmal ist ein weißes Oval an seinen Hinterbacken.
Typisch für den Bärenpavian (Chacma Baboon), die in nahezu allen Ökosystemen heimisch sind, ist ihr hundeartiges Maul mit gefährlichem Raubtiergebiss. Sie können bis anderthalb Meter groß werden und leben unter einem dominanten Pascha in Rudeln von teils über 50 Tieren. Die Rangordnung wird ständig neu ausgekämpft. Ihre Lebensdauer beträgt 18 Jahre. Paviane gelten als schlau und intelligent, ihre Bewegungen und Verhaltensweisen haben oft einen menschlichen Anschein. Sie verständigen sich untereinander mit bestimmten Lauten und einer ausgeprägten Körpersprache. Typisch ist der laute Ruf „ba-huu“ der Männchen. Um sich vor Taubtieren zu schützen, ziehen sich die Paviane nachts auf hohe Bäume oder in Höhlen zurück, die von anderen Tieren nur schwer zu erreichen sind. Paviane sind Allesfresser, am Kap gehen sie sogar in die Weinfelder und fressen die Trauben weg. Die angriffslustigen Tiere sind berüchtigt und hegen gegenüber Frauen keine große Sympathie. Auf keinen Fall sollten Sie die Paviane füttern, Autofenster immer geschlossen halten! Ganze Horden können auf Campingplätze einfallen, um sich aus dem Abfall zu bedienen. Sie sind äußerst geschickt und machen auch nicht vor einer verschlossenen Kühlbox Halt.
Wenn die Pobacken des Weibchens rot anschwellen, ist sie in Paarungsstimmung. Nach 6 Monaten kommt ein kleines Äffchen zu Welt, das sich die ersten Wochen an der Brust der Mutter festklammert. Wenn es etwas größer ist, reitet es auf ihrem Rücken.
Das Erdferkel (Aardvark) ist ein scheues, nachtaktives, größeres Tier. Es hat eine lange mobile Schnauze, lange Ohren, kurzes Fell (an den Beinen länger und dunkler), grau-gelbe Haut sowie lange Schaufelkrallen. Erdferkel sind Einzelgänger, werden bis zu 180 cm lang, 70 kg schwer und 18 Jahre alt. Weibchen bauen enorme Erdhöhlen, um ihre Jungen zu schützen. Die Tragzeit beträgt 7 Monate, dann kommt ein Junges zur Welt. Bewohnte Höhlen erkennt man an den vielen kleinen Fliegen rund um den Eingang. Männchen liegen tagsüber in nicht sehr tief gegrabenen Mulden und wandern auch mehr herum als Weibchen. In der Nacht legen die Tiere einige Kilometer zurück, um passendes Nahrungsangebot zu finden, die Nase immer dicht am Boden. Während der Trockenzeit fressen Erdferkel Ameisen, in der Regensaison Termiten. Mit der langen, runden und klebrigen Zunge lecken sie ihre Mahlzeit auf und schlucken sie herunter. Ihr Gebiss mit konstant wachsenden Röhrenzähnen setzen sie nicht zum Kauen ein, ein spezieller Muskelapparat im Verdauungstrakt zermahlt die Nahrung. Beide Geschlechter haben eine Analdrüse, die stark riechendes Sekret ausscheidet.
Die geselligen Erdmännchen (Meerkats oder Suricates) zählen zu den possierlichsten und fotogensten Tieren des südlichen Afrikas. Ihr Schwanz ist fast halb so lang wie der Körper und dient als Stütze bzw. fünftes Bein, wenn das Erdmännchen „Männchen“ macht. Sie haben sehr lange Krallen an ihren Vorderpfoten, die sie exzellent zum Graben nutzen. Erdmännchen werden 45 bis 55 cm lang und leben 10 Jahre. Die rein tagaktiven Tiere leben in großen Gruppen bis zu 40 Tieren und sind sehr sozial. Enorme Erdbauten werden gegraben. Oft leben die Tiere friedlich mit Erdhörnchen oder Fuchsmangusten (Yellow Mongooses) zusammen. Bei der Nahrungssuche geben sie konstant leise Grunzgeräusche von sich. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, kleinen Reptilien und wirbellosen Tieren. Die Tragzeit beträgt 73 Tage und zwischen 2–5 Junge kommen zur Welt. Alle Gruppenmitglieder kümmern sich um den Nachwuchs.
Erdhörnchen (Southern African Ground Squirrels) sehen ähnlich aus, haben aber einen langen buschigen Schwanz und gehören der Ordnung der Nagetiere an, während Erdmännchen zu den Katzenartigen zählen, genauer zur Familie der Mangusten. Erdhörnchen haben einen weißen Streifen auf ihrem Fell, der von der Schulter die Seite abwärts bis zum Oberschenkel verläuft. Sie sind ebenso tagaktiv und leben in Verbänden von 5 bis 30 Tieren zusammen. Die kleinen Nager legen in kargen Regionen große Höhlensysteme mit verschiedenen Ausgängen an. Die Nahrung besteht aus Gras, Wurzeln, Samen, Knollen und Termiten. Beim Fressen halten sie ihren Schwanz oft aufrecht und benutzen ihn so als Schattenspender. Die Tragzeit beträgt 45 Tage und 1–3 nackte Junge werden geboren. Eine verwandte Art ist das Buschhörnchen.
Galagos, eine Primatenfamilie aus der Gruppe der Feuchtnasenaffen, auch Buschbabys genannt, sind grau bis graubraun und haben einen sehr langen, buschigen Schwanz. Die agilen Springer leben in Bäumen und sind nachtaktiv, ihre Augen reflektieren Licht bei Nacht. Die Tragzeit beträgt etwa 120 Tage und 1–3 Junge werden geboren. Galagos können 14 Jahre alt werden.
Der kleine Moholi-Galago (Southern Lesser Bushbaby) ist sehr scheu. Er hat ein großes Gesicht mit riesigen Augen, die er fast nicht bewegen kann. Moholi-Galagos können ihren Kopf so weit drehen, dass sie nach hinten sehen können. Die Tiere ernähren sich vom Harz und Extrakt vieler Bäume, vor allem von Akazien. Insekten fangen sie mit ihren Händen. Nachts schlafen zwei bis acht Tiere zusammen in Baumkronen, die Nahrungssuche erfolgt auf eigene Faust. Um den Saft aus der Baumrinde zu bekommen, nutzen sie ihren spezialisierten Zahnkamm, den sie nach dem Fressen mit ihrer mit Spitzen besetzen Zungenunterseite wieder säubern.
Auch der Riesengalago (Thick-tailed Bushbaby / Greater Galago) mit seinem katzenähnlichen Erscheinungsbild ernährt sich von Gummi und Insekten und schläft tagsüber mit seinen Artgenossen in dichter Vegetation. Riesengalagos haben ein festes Streifgebiet mit Ruheplätzen. Die Nahrungssuche erfolgt wie bei seinem kleineren Verwandten alleine und bei Nacht. Die Tiere urinieren auf ihre Pfoten, um eine schnellere Markierung zu erzielen. So verteilen sie den Urin beim Laufen und nutzen zusätzlich Drüsensekrete, um zu kommunizieren. Beide Geschlechter haben an der Brust eine spezielle Drüse, deren Sekret sie verteilen, indem sie sich an Ästen und anderen Artgenossen reiben. Typisch sind grelle Schreilaute in den Nachtstunden.
Der elegant-schlanke Gepard (Cheetah) ist das Lieblingstier vieler Touristen, auch deshalb, weil man in Südafrika in privaten Parks mit halbzahmen Tieren hautnahe (Foto-)Begegnungen haben kann. Geparden sind nach Löwe und Leopard die drittgrößte Großkatzenart und die schnellsten Säugetiere der Erde. Im Gegensatz zum Leopard, ist der Gepard kleiner, schlanker und erheblich „länger“, auch trägt er nur schwarze Punkte auf seinem Fell und keine Rosetten. Im Augenwinkel zieht sich ein deutlich schwarzer Streifen zur Maulecke.
Als tagaktiver Jäger pirscht sich der Gepard – er jagt meist einzeln – so nah wie möglich an seine Beute heran, schreckt sie auf und hetzt sie dann nieder. Dabei kann der hochspezialisierte Sprinter auf kurzen Strecken eine Geschwindigkeit von über 110 km/h erreichen. Unterstützung leisten ihm seine nicht einziehbaren Krallen, die wie Spikes wirken, und als Steuerungsinstrument der lange Schwanz. Mit einem Prankenhieb schlägt er sein Opfer (meist kleinere Antilopenarten wie Impalas) zu Boden und erwürgt es, was dauern kann, denn für einen einmaligen tödlichen Biss ist das Gepardengebiss nicht ausgelegt. Gelingt ihm die Niederwerfung der Beute nach ein paar hundert Metern Verfolgungsrennen nicht, muss er erschöpft und geschwächt aufpassen, nicht selbst die Beute von Löwe, Leopard oder von Hyänen zu werden. Frisch gerissene Tiere verspeist der Gepard sofort, Vorratshaltung kennt er nicht. Seine Verbreitung reicht von Namibia über Botswana bis ins nördliche Südafrika und Simbabwe. Er benötigt ein großräumiges Jagdrevier. Geparden sind in der Wildnis stark gefährdet und selten aggressiv, weshalb sie sich leicht zähmen und sogar schon für die Jagd mit dem Menschen haben abrichten lassen.
In freier Wildbahn kann ein Gepard etwa 15 Jahre alt, bis zu 60 kg schwer, 220 cm lang und 80 cm hoch werden. Die Tiere treten entweder allein, in Paaren oder kleinen Familieneinheiten (Mutter mit Jungen) auf. Weibchen errichten Reviere, Männchen durchstreifen diese. Gerne sitzen Geparden auf Felsen und beobachten die Umgebung. Diese markieren sie auch mit Urin. Die Tragzeit beträgt 95 Tage und 1–6 Junge (im Durchschnitt 3) werden geboren. Die Tiere nutzen verschiedene Rufe zur Verständigung und können laut schnurren.
Die Giraffe (Giraffe), das höchste Tier der Erde, ist absolut unverwechselbar. Männchen können Höhen von über 5 m erreichen und bis zu 1400 kg wiegen. Man erkennt sie an ihren haarlosen Hörnern, wohingegen Weibchen einen Haarschopf an der Hornspitze besitzen. Die Lebensdauer von Giraffen beträgt etwa 25 Jahre. Ihr Lebensraum ist die offene Busch- und Trockensavanne, wo sie Baumkronen abweiden, bevorzugt die der Schirmakazien (Umbrella Thorns). Mit ihrer 45 cm langen blaugrauen und greiffähigen Zunge können sie ungeachtet der spitzen Dornen die Blätter abstreifen, von denen sie sich fast ausschließlich ernähren. Die Tiere verteidigen kein Revier, sondern durchziehen große Streifgebiete in losen Herden von 4 bis 30 Tieren. Zwischen 15 und 20 Stunden täglich verbringen sie mit Fressen und können es über einen längeren Zeitraum ohne Wasser aushalten. Aber wenn sie trinken, nehmen sie bis zu 25 Liter auf. Dabei machen sie eine recht ungelenkig wirkende Grätsche am Wasserloch, da es ihre Halsmuskulatur nicht zulässt, den Kopf ganz nach unten zu beugen. Dank ihrer Höhe können sie das Gelände, in dem sie sich aufhalten, besser als andere Tiere beobachten. Starrt eine Gruppe von Giraffen gebannt in eine bestimmte Richtung, sind garantiert Raubkatzen in der Nähe – ihre größten Feinde. Giraffen sind 15 Monate trächtig und bringen ein Kalb zur Welt, das binnen einer Stunde nach der Geburt auf eigenen Beinen stehen kann.
Die Tüpfelhyäne (Spotted Hyaena) erkennt man, wie der Name bereits sagt, an ihren schwarzen Tupfen auf braungrauem, kurzhaarigem Fell. Typisch sind der hohe Rumpf mit Kopf und der abfallende Rücken. Tüpfelhyänen sind neben Aasfressern auch gute Jäger. Sind sie auf Beutezug, gehen sie im Rudel vor. Meist lauern sie dann ihren Opfern, gut versteckt im dichten Gras, an Wasserlöchern auf. Auch lieben sie es, andere Tiere anzugreifen, die sich gerade in Schlammlöchern suhlen oder im Wasser baden. Auf ihrer Fangliste stehen Gnus, Zebras, Impalas, Wasserböcke und Kudus, die oft von über 40 Hyänen gleichzeitig angegriffen werden. Mit ihren mächtigen Kiefern knacken sie Knochen wie Nüsse. Lieblingsjagdzeit ist bei Mondschein oder in den frühen Morgen- und Abendstunden. Mit 50 km/h sind sie keine schnellen, aber sehr ausdauernde Läufer. Wer in einem Camp übernachtet und in die Nacht hinaushört, kann Hyänen gut an ihrem typischen, heiseren „Gelächter“ erkennen. Tüpfelhyänen leben in einem Matriarchat, der Clan von 3 bis 15 Tieren wird von einem Weibchen geleitet. Sie hat das Sagen über ihre weiblichen Verwandten und deren Söhne. Nur der Sohn des Alpha-Weibchens bleibt länger im Clan und wird zum dominierenden Männchen. Reviere werden verteidigt und mit einem Sekret aus der Analdrüse markiert. Tüpfelhyänen können bis zu 180 cm lang, 85 cm hoch, 80 kg schwer und 20 Jahre alt werden. Die Tragzeit beträgt 90 Tage und 1–2 Junge werden geboren. Die anderen Weibchen kümmern sich mit um die Nachkommen. Allerdings kommt es oft zu Totgeburten, da die Jungen durch die verkürzte Nabelschnur im verlängerten Geburtskanal, der wie das Glied eines Männchens aussieht, steckenbleiben und die Sauerstoffzufuhr unterbrochen wird.
Die Schabracken- oder Braune Hyäne (Brown Hyaena) ist etwas kleiner und hat langes, zottiges Fell. Sie wird bis zu 160 cm lang, 80 cm hoch, 47 kg schwer und 24 Jahre alt. Das inzwischen selten gewordene Tier ist kein so guter Jäger und hält sich daher mehr an Aas und andere Futterquellen, wie Früchte, Insekten, Vögel und Eier. Gewöhnlich ist die Schabrackenhyäne ein Einzelgänger und nachtaktiv. Mehrere Tiere, wahrscheinlich kleinere Familiengruppen von 4 bis 6 Tieren, können sich aber auch ein Revier teilen, das durch Kot und Sekrete der Analdrüse markiert wird. Im Gegensatz zur Tüpfelhyäne ist die Braune Hyäne still. Die Tragzeit beträgt 90 Tage und 2–3 Junge kommen zur Welt.
Der Kap-Fingerotter (Cape Clawless Otter) kommt, entgegen der Namensgebung, nicht nur am Kap, sondern in den meisten Savannengebieten Afrikas vor, vorausgesetzt, er hat Zugang zum Wasser. In den Kanälen und Gewässern des iSimangaliso Wetland Park sieht man ihn oft. Die Otter ernähren sich von Krebsen, Fröschen, Muscheln und Fischen, aber auch von kleinen Nagetieren und Insekten. Ein erwachsenes Tier wird einschließlich Schwanz bis zu 1,60 Meter lang und wiegt 10 bis 18 Kilogramm. Sein glänzendes Fell ist dunkelbraun. An Land bewegt er sich auf seinen kurzen Beinen und mit einem leicht gekrümmten Rücken vorwärts. Kap-Fingerotter sind ausgezeichnete Schwimmer, dennoch wird diese Gattung, im Gegensatz zu anderen Ottern, manchmal weitab von Gewässern angetroffen. So können sie ihre Jungen im schützenden Dickicht des afrikanischen Busches bekommen.
Karakale (Caracals) ist eine mittelgroße Katzenart und man erkennt sie an ihrer rotbraunen Fellfarbe und insbesondere an den kleinen Haarbüscheln an ihren spitzen Ohren. Sie nutzen eine ganze Reihe an Lebensräumen (außer Wüste) und können bis zu 110 cm lang, 45 cm hoch und 19 kg schwer werden. Ihre Lebensdauer beträgt 17 Jahre. Karakale sind ausgesprochen gute Springer und schaffen im Stand Höhen bis zu 3 m. Die Katzen sind nachtaktiv und Einzelgänger, während der Dämmerung hat man gute Chancen, sie zu sehen. Bei der Jagd nähern sie sich ihrer Beute so weit, dass sie sie mit einem einzigen Sprung oder notfalls kurzen Sprint erlegen können. Bevorzugt sind Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere. Die Tragzeit beträgt 78 Tage und 1–3 Kätzchen werden geboren.
Die murmeltiergroßen, putzigen Klippschliefer (Rock Dassies / Rock Hyraxes) ohne Schwanz und mit kompaktem Kopf, kurz „Dassies“ genannt, leben in bergiger Felslandschaft und auf steinigen Hügeln in trockenen Landesteilen. Vor allem in den Drakensbergen und am Kap sind sie häufig zu sehen. Ihre Nahrung ist rein pflanzlich und besteht aus Blättern, Rinde, Gras und Wildfrüchten. Sie leben in Kolonien von 20 bis 50 Individuen. Ähnlich wie Erdmännchen stellen sie Wachposten auf, wenn der Rest der Gruppe auf Nahrungssuche geht. An manchen Orten, wie zum Beispiel auf dem Tafelberg in Kapstadt, haben sie sich so an den Menschen gewöhnt, dass man sich ihnen auf wenige Meter nähern kann.
Das Lappenchamäleon (Flap-neck Chameleon) ist ein witziges Reptil. Es kann seine großen herausstehenden Schwenkaugen unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen bewegen, während der kurze Hals fast bewegungslos ist. Die lange klebrige Zunge springt wie ein Pfeil heraus, wenn das Chamäleon Insekten fängt. Seinen Schwanz kann es zu einer Schnecke aufrollen und deutlich sind die Zehen des Reptils zu sehen: an den Vorderfüßen drei Zehen innen und zwei Zehen außen, an den Hinterfüßen genau anders herum. Dank dieser Aufteilung können sich die Tiere an Ästen festklammern. Ihre Farbe ändert sich, wenn sie sich bedroht oder belästigt fühlen und natürlich vor allem durch Licht und Temperatur. Bei Nacht werden sie weiß, um sich aufzuheizen, schwarz, und rot, gelb oder dunkelfarbig, wenn sie sich ärgern. Männchen haben zusätzlich noch drei Hörner, die bei Kämpfen eingesetzt werden. Das Chamäleon ist ein Einzelgänger und lebt in Bäumen. Ab und an sieht man es über die Straße spazieren.
Löffelhunde (Bat-eared Foxes) erkennt man unverwechselbar an ihren überproportional großen Ohren. Sie sehen von der Statur ähnlich wie ein Schakal aus, nur sind sie kleiner mit silbergrauem, buschigem Fell. Ihr Lebensraum ist das trockenere Busch- und Grasland. Die Tiere werden bis zu 90 cm lang, 5 kg schwer und leben etwa 6 Jahre. Paare bleiben ein Leben lang zusammen und bilden kleine Familieneinheiten. Löffelhunde buddeln gerne. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Termiten, Reptilien, kleinen Nagetieren, Käfern und Früchten. Die Tragzeit beträgt 60 Tage und 4–6 Junge werden geboren.
Mangusten sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Raubtiere und gehören zu den Katzenartigen. Sie umfassen viele Arten, in Südafrika kommen folgende vor:
Fuchsmangusten (Yellow Mongooses), eine kleine Art von 40–60 cm Länge. Charakteristisch sind die rötliche Farbe des Fells (die allerdings auch gräulich sein kann) und der buschige Schwanz mit einer weißen Spitze. Die tagaktiven Tiere leben in lockeren Verbänden mit durchschnittlich 5 bis 10 Tieren. Fuchsmangusten graben sich unterirdische Bauten, man findet sie aber auch oft einträchtig mit Erdhörnchen und mit Erdmännchen lebend. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Insekten und Würmern, sie machen außerdem Jagd auf kleine Nagetiere, Amphibien und Reptilien.
Wassermangusten (Water Mongooses) verwechselt man eher mit Ottern als mit anderen Mangustenarten. Mit einer Länge von 80 bis 100 cm, einer Schulterhöhe von 22 cm und einem Gewicht von bis zu 5 kg sind sie große Tiere mit länglichem Kopf. Ihr einfarbig schwarzbraunes Fell wirkt struppig. Wassermangusten findet man meist entlang fließender Gewässer, Seen oder an Dämmen. Wie ihre Vettern haben sie festgelegte Futterwege entlang der Ufer des Gewässers, an dem sie leben. Sie können schwimmen und ernähren sich von Krebsen und Fischen, aber auch von Nagetieren, Vögeln und Reptilien.
Zebramangusten (Banded Mongooses) bevorzugen die offene Savanne, doch brauchen sie Anschluss an eine Wasserversorgung. Oftmals findet man ihre Bauten in verlassenen Termitenhügeln. Sie werden 50–65 cm lang und zu ihren natürlichen Feinden zählen vor allem Raubvögel und Schakale. Die tagaktiven und geselligen Tiere findet man in Gruppen von etwa 20, manchmal sogar 50 Individuen. Man kann des Öfteren beobachten, wie sich die ganze Gruppe, Manguste hinter Manguste, wie ein Band durch das Gras schlängelt.
Zwergmangusten (Dwarf Mongooses) werden nur etwa 40 cm lang und stellen die kleinste Mangustenart dar. Sie sind durchgehend braun und haben ein glänzendes Fell. Die Tiere leben in Gruppen von 10 bis 30 Mitgliedern, vorwiegend in trockenen Savannengebieten. Sie sind nicht sehr scheu und beliebte Fotomotive, da sie geduldig posieren.
Nilpferde (Hippos) lebten früher in nahezu allen Gewässern Afrikas. Heute ist ihre Population in Südafrika größtenteils auf die Wild- und Naturschutzgebiete beschränkt, obwohl die Hinweise steigen, dass ihr Vorkommen in freier Wildbahn, speziell an Staudämmen, wieder zunimmt. Als Wassertiere mit sehr sonnenempfindlicher und haarloser Haut benötigen Flusspferde nicht nur Flachgewässer, sondern solche, die tief genug sind, um sie gegen Überhitzung ganz zu bedecken. Deshalb kommen sie erst nach Sonnenuntergang zum Grasen an Land. Die Tiere nutzen feste Fußwege, die durch zwei Fußspuren gekennzeichnet sind: eine hin, die andere zurück. Dabei machen sie auch in Nähe von Ortschaften, wie z.B. in St Lucia im iSimangaliso Wetland Park oder in Phalaborwa/Limpopo, Ausflüge auf die Rasenflächen von Häusern. Die tonnenschweren Kolosse wirken recht harmlos, können aber erstaunlich schnell laufen und sie zögern bei Bedrohung ihrer selbst oder ihres Nachwuchses nicht, auf Menschen loszustürmen. Am gefährlichsten sind sie, wenn sie vom nächtlichen Grasen zurückkommen und zwischen sich und dem Wasser jemanden entdecken, der sie bedrohen könnte.
Die meiste Zeit des Tages verbringen Flusspferde im Wasser oder, wenn es bewölkt oder kühler ist, auf Sandbänken. Sie leben in Herden von 15 bis 20 Tieren. Die rosarote Haut
der Tiere ist äußerst empfindlich für UV-Strahlung. Bei zu viel Hitze sondert das Tier eine rötliche Körperflüssigkeit ab, die vor Sonnenbrand schützt.
Dominante Bullen markieren ihr Revier, indem sie ihren Kot durch schnelle Seitwärts-Bewegungen des Schwanzes auf Steine und Büsche verteilen. Beim Abtauchen können Nilpferde ihre
Nasenlöcher verschließen und bis zu sechs Minuten unter Wasser bleiben. Die Anatomie ihres Kopfes ist so angelegt, dass Augen, Ohren und Nüstern aus dem Wasser ragen. Gewaltig
sind die Hauer der Nilpferde. Was sie an Artgenossen anrichten können, zeigen die großen Narben, die man an fast jedem Bullen deutlich sehen kann. Das Wasserterritorium eines
Leitbullen wird lautstark durch Grunzen bzw. Röhren und erbitterten Kampf verteidigt. Das dauernde Gähnen der Bullen ist ein aggressiver Akt, man zeigt einem Eindringling die
Größe der Zähne und wo’s lang geht.
Die Tiere ernähren sich fast ausschließlich von Gras, das sie mit ihren Lippen abzupfen. Bis zu 30 km legt ein Nilpferd in der Nacht auf Futtersuche zurück. Dabei vertilgt es bis zu 130 kg Pflanzenmaterial. Bullen erreichen eine Schulterhöhe von 1,50 m und ein Gewicht von bis zu 2000 kg, Kühe sind etwas kleiner. Die Tragzeit beträgt 8 Monate und ein Kalb kommt zur Welt. Die Lebensdauer beträgt 40 Jahre. Nilpferde haben übrigens nur vier Zehen.
Das Nilkrokodil (Nile Crocodile) lebt in vielen tropischen und subtropischen Regionen Südafrikas, in Fluss- und Seengebieten und an Dämmen. Da ein ausgewachsenes Krokodil durchaus Löwen, Zebras und Giraffen angreift, lässt sich daraus die Lebensgefahr für den Menschen ableiten. Große Krokodile mit einer Länge von etwa 4 Metern benötigen alle 2–3 Wochen einen Beutefang, kleinere Exemplare von 1,50 Meter Länge fressen einmal wöchentlich. Krokodile können nur ihren Unterkiefer bewegen und nicht kauen, daher beißen sie sich in ihrer Beute fest und drehen sich um die eigene Achse, um Fleischstücke abzureißen, welche sie im Ganzen hinunterschlucken. Eine sehr ätzende Magensäure und Steine, die die Tiere als Schwimmstabilisator bis zu einem Gewicht von 5 kg schlucken, helfen beim Zermahlen und der Verdauung der Beute. Obwohl ihre Hauptjagdzeit bei Dämmerung oder in der Nacht liegt, sind sie zu jeder Tageszeit gefährlich. Ihre Körpertemperatur ist von der Umgebung abhängig. An heißen Tagen liegt sie bei etwa 38 °C, an kalten Tagen bei 5 °C. Um die Temperatur zu regeln, sieht man Krokodile oft mit aufgerissenem Maul daliegen. Eine besondere Membrane im Maul nimmt die Wärme der Sonne auf und verteilt sie über den Blutkreislauf im gesamten Körper. Krokodile können bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. Die gelbgrünen Augen haben senkrechte Pupillen und eine spezielle Membran, die den Augapfel von Störpartikeln befreit. Im Maul finden sich 70–75 Zähne, die bei Verlust lebenslang wieder ersetzt werden. Krokodile leben gesellig in großen Gruppen. Männchen haben ein fest umrissenes Revier, während Weibchen sich zwischen Paarungsgebieten und Brutstätten hin und her bewegen. Mit etwa 15 Jahren sind Krokodile geschlechtsreif. Bis zu 80 Eier werden meist im Oktober in eine 30 cm tief gegrabene Kuhle gelegt und wieder mit Sand bedeckt. Das Weibchen schützt ihre Eier vor Feinden. In dieser Zeit frisst sie nicht, sondern trinkt nur. Im Januar/Februar meldet sich der Nachwuchs mit hohen Piepgeräuschen, die Mutter gräbt sie aus und transportiert sie im Maul zum Wasser. Das Geschlecht der Jungen hängt von der Bruttemperatur ab: Bei 26–30 °C werden es Weibchen, bei 31–34 °C Männchen.
Die größte Landschildkröte Südafrikas, die sogar schwimmen kann, ist die Pantherschildkröte (Leopard Tortoise). Sie hat einen papageienähnlichen Hornschnabel und ist zahnlos. Ein Analsack ist ständig mit Wasser gefüllt und schützt die Schildkröte vor Dehydrierung. Daher sollte man die Panzertiere grundsätzlich nicht hochheben, denn in Stress- und Angstsituationen kann sich der Wasservorrat entleeren. Pantherschildkröten sind sehr freizügig – sie schämen sich nicht, auch mehrmals am Tag vor Zuschauern die Paarung durchzuführen, bei der das Männchen urkomische Geräusche von sich gibt und seinen Schnabel weit aufreißt. Das eher gelangweilte Weibchen läuft immer mal wieder davon, so dass sich das Männchen ziemlich abmühen muss. Der Nachwuchs schlüpft aus Eiern. Wie beim Krokodil bestimmt auch hier die Inkubationstemperatur, ob es Weibchen (31–34 °C) oder Männchen (26–30 °C) werden. Schildkröten sind für ihre lange Lebensdauer bekannt. Besonders gern mögen sie Früchte.
Der Schabrackenschakal (Black-backed Jackal) hat die Größe eines Fuchses und kommt fast überall in Südafrika vor, vor allem aber in der offenen Savannenlandschaft. Der Zusatz „Schabracke“, was Satteldecke meint, bekam der Schakal wegen der gesprenkelten Rückenfärbung seines braunen oder schwarzen Fells. Die Tiere werden bis zu 110 cm lang, 38 cm hoch und zwischen 6 und 10 kg schwer. Die Lebensdauer beträgt 10 Jahre. Schakale leben einzeln, in Paaren oder in Kleingruppen. Die Redensart „abgeschlagen wie ein Schakal“ weist auf ihre Intelligenz, einen ausgeprägten Geruchssinn und listiges Jagdverhalten hin. Sie ernähren sich von kleineren Säugern, Aas, kleinen Antilopen und von Pflanzlichem. Oft folgen sie den Spuren jagender Löwen oder anderer Raubtiere. Schakale sind in nahezu allen Ökosystemen Südafrikas heimisch. Ihre aktive Zeit liegt nach Sonnenuntergang und es ist ein Erlebnis, ihr wolfsähnliches Heulen in einer afrikanischen Nacht zu erleben. Die Tragzeit beträgt 60 Tage und 1–6 Junge werden geboren.
Der Streifenschakal (Side-striped Jackal) unterscheidet sich vom Schabrakenschakal hauptsächlich durch sein dunkelbraunes Fell, das keine hellen Partien an Hals und Bauch aufweist.
Das urzeitlich anmutende Schuppentier (Pangolin) hat große braune Schuppen mit scharfen Rändern, einen kleinen spitzen Kopf und mächtige Hinterbeine sowie einen langen Schwanz. Es läuft auf den Hinterbeinen und benutzt seinen Schwanz sowie die Vorderbeine um das Gleichgewicht zu halten. Kräftige Krallen nutzt es zum Graben. Zähne hat das Schuppentier nicht, aber eine lange, runde und klebrige Zunge. Es kann 140 cm lang werden und lebt 12 Jahre. Das hauptsächlich nachtaktive Tier ist ein Einzelgänger und rollt sich zu einem Ball zusammen, wenn Gefahr droht. Die Nahrung besteht aus bestimmten Ameisen- und Termitenarten, deren Nester das Schuppentier aufkratzt. Die Tragzeit beträgt 4,5 Monate und ein Junges wird meistens im Winter geboren.
Servale (Servals) ist ebenfalls eine mittelgroße Katzenart, die Tiere bevorzugen Grasland in der Nähe von Wasser. Ihr hellbraunes Fell ist mit schwarzen Punkten und Bändern überzogen. Auf der Hinterseite der Ohren befindet sich jeweils ein weißer Fleck. Die Katzen haben ein süßes Schnäuzchen und können in Gefangenschaft sehr zutraulich werden. Sie erreichen eine Länge von bis zu 120 cm und sind etwa 17 Jahre am Leben. Servale sind Einzelgänger, werden aber auch in Paaren und kleinen Familieneinheiten gesehen. Sie sind flink am Boden, aber auch gute Kletterer. Die Nahrung besteht aus kleinen Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Insekten. Nach 70 Tagen kommen 1–3 Kätzchen zur Welt.
Stachelschweine (Porcupines) sind die größten Nagetiere Südafrikas und leicht an ihren langen, schwarzweiß gebänderten Stacheln am Hinterteil erkennbar, die bei Bedrohung eine gefährliche Verteidigungswaffe darstellen. Die Tiere werden bis zu 100 cm lang, 24 kg schwer und können 15 Jahre alt werden. Sie leben entweder allein, in Paaren oder kleinen Familieneinheiten und sind tagaktiv. Meistens liegen sie während der heißen Sonnenstunden in Höhlen, zwischen Steinen oder in Erdbauten. Aktuell benutzte Verstecke erkennt man an der Ansammlung angenagter Knochen (zur Schärfung der Schneidezähne und als wichtiger Mineralienlieferant). Mehrere Tiere können sich eine Höhle teilen. Die Nahrungssuche erfolgt im Alleingang, bevorzugt fressen sie Wurzeln, Knollen, Baumrinde, Tomaten und Kürbisse. Farmer mögen sie gar nicht, da sie gerne über Kartoffel-, Melonen- und Maisfelder herfallen. Die Tragzeit beträgt 94 Tage und im Durchschnitt werden zwei Junge geboren. Die langen Stacheln, die die Tiere von Zeit zu Zeit abwerfen, kann man im Busch finden, oder auch kaufen, denn sie werden gerne als Deko-Elemente verwendet.
Südliche Grünmeerkatzen (Vervet Monkeys) sind kleine, hellgraue Affen mit schwarzem Gesicht und einem langen Schwanz, die in Gruppen mit meist vielen Weibchen und ihren Jungen zusammenleben. Unter ihnen gibt es ständig wilde Kämpfe um die Rangordnung. Tauchen Fressfeinde wie Leopard oder Adler auf, warnen sie sich gegenseitig. Lebensbereiche sind Baumsavanne, Buschland und Flussufergebiete. Sie sind Allesfresser, bevorzugen aber vegetarische Kost. Die Äffchen können bis zu 12 Jahre alt werden. Ein Junges wird nach 5,5 Monaten geboren. Viel Zeit verbringen sie am Boden, zum Schlafen verziehen sie sich auf Bäume oder hohe Felsen. Die Männchen haben einen auffällig hellblauen Hodensack.
Warane stellen dir größte lebende Spezies der Reptilien dar. Sie haben kräftige Krallen, einen starken und flexiblen Hals und eine lange, glatte, gespaltene Zunge. Warane sind Raubtiere und schlucken ihre Beute im Ganzen oder in Stücken herunter. In Südafrika gibt es zwei Arten, den Weißkehlwaran (Rockmonitor) und den Bindenwaran (Water Monitor). Die Echsen können bis zu 3 m lang werden. Sie sind tagaktiv und sonnen sich in den Morgenstunden auf Freiflächen oder Ästen. Nachts verstecken sie sich in Tunnelbauten oder dichter Vegetation.
Warzenschweine (Warthogs) sieht man in nahezu allen südafrikanischen Wildparks. Neben den weißen Hauern, die rechts und links der Schnauze in einem Bogen hochwachsen und eine respekteinflößende und für andere Tiere gefährliche Länge erreichen können, ist vor allem der wie eine Autoantenne senkrecht hochstehende Schwanz charakteristisch. Die Jungen können so ihrer Mutter im hohen Gras gut folgen. Warzenschweine werden bis zu 70 cm hoch und 105 kg schwer. Ihre Lebensdauer beträgt 19 Jahre. Der Name kommt von den beiden Höckerwarzen neben ihren Augen, Keiler haben zusätzlich zwei weitere unterhalb der anderen. Warzenschweine sehen aggressiv aus, sind in freier Wildbahn aber eher scheu und verschwinden beim ersten Anzeichen einer Gefahr. Zum Grasen und Graben knien sie auf ihren Vorderläufen, wühlen nach Knollen und Wurzeln. Mit Borstenhaaren, Mähne und Hängebauchansatz ist das Tier bestimmt kein Kandidat für einen Schönheitspreis – und dennoch irgendwie faszinierend. Die Tiere sind tagaktiv und leben in Gruppen aus Mutterschweinen und Jungen oder aus jungen Männchen. Sie graben eigene Höhlen, übernehmen aber oft die verlassenen Bauten von Erdferkeln oder Stachelschweinen. Typisch und irgendwie witzig anzuschauen ist der Rückwärtsgang, den die Tiere einlegen, wenn sie sich in ihren Bau zurückziehen. Mit besonderer Vorliebe wälzen sie sich in Schlammlöchern. So können sie sich von Parasiten befreien und gleichzeitig durch die Schlammschicht vor der starken Sonneneinstrahlung schützen. Beim (dünnflüssigen) Abkoten lassen sie ihren Schwanz wie einen Propeller kreisen, was diesen dann weithin verteilt. Die Tragzeit beträgt 5,5 Monate und im Durchschnitt werden drei Ferkel geboren. Warzenschweinfleisch gilt in Südafrika als Delikatesse.
Immer werden Ihnen in praktisch allen Tierschutzgebieten Südafrikas die schönen Zebras begegnen, von denen es zwei Arten gibt, das Steppenzebra (Burchell’s Zebra oder Plains Zebra) und das wesentlich seltenere Bergzebra (Hartmann’s Mountain Zebra). Beide Arten leben in Familienherden, die aus einem erwachsenen Hengst und seinen Stuten mit Jungen bestehen, etwa 4 bis 6 Tiere im Ganzen. Zebras grasen und sind wasserabhängig. So entfernen sie sich nie weiter als 10 km von einer Wasserstelle. Größere Tieransammlungen bestehen aus mehreren kleinen Herden, die gelegentlich zusammenkommen. Zebras werden etwa 130–160 cm hoch und bis zu 450 kg schwer. Die Lebensdauer beträgt 20 Jahre. Ihr typischer kwa-ha-ha-Ruf ist nicht zu überhören. Das schwarzweiße Streifenmuster dient nicht als Dekoration, sondern ist Tarnung und Identifizierungsmerkmal für den Nachwuchs, der nach der Geburt auf das Muster der Mutter geprägt wird. Jedes Muster ist anders und neugeborene Fohlen werden von ihren Müttern einige Tage von der Herde auf Abstand gehalten, damit das Jungtier sich in Ruhe das individuelle Streifenmuster seiner Mutter einprägen kann. Nach vier Wochen ist es meist soweit.
Das schöne Steppenzebra (Burchell’s Zebra / Plains Zebra) hat seinen Lebensraum in offener Grassavanne mit genügendem Wasserangebot. Sie bilden Familienverbände, die auf Wanderschaft – zur Suche von Gras bewegen sich Zebras über große Entfernungen – von einer Leitstute angeführt und von einem Hengst hinten abgeschlossen werden. Steppenzebras gesellen sich gerne zu Antilopen und verteidigen sich gegen Angreifer durch Kicktritte und Beißen. Gegen die zebraliebenden Löwen haben sie aber nur selten eine Chance. Im Vergleich zum Bergzebra trägt das Steppenzebra auffällige Schattenstreifen im Fell, es hat eine lange aufrechte und ebenfalls gestreifte Mähne und die Fellstreifen bedecken auch den Unterbauch, werden an den Beinen jedoch blasser. Die Tragzeit beträgt 375 Tage, ein Fohlen wird geboren.
Bergzebras (Hartmann’s Mountain Zebras) sind schwarzweiß gestreift und haben keine Schattenstreifen. Die Beine sind außerdem bis zu den Hufen gestreift, am Unterbauch lässt das Fellmuster nach. Sie haben eine Wamme am Hals und eine kurze Mähne. Die Tragzeit beträgt 362 Tage und ein Fohlen kommt zur Welt. Mit dem Mountain Zebra National Park bei Cradock im Eastern Cape wurde diesen gefährdeten Tieren ein Rückzugsgebiet eingerichtet. Das Cape Mountain Zebra, das vereinzelt in Gegenden der Western und Eastern Provinz vorkommt, ist eine Subart des Bergzebras, jedoch etwas kleiner als dieses.