Karoo-Vegetation

In der Sprache der Urbewohner der Karoo, der nomadisierenden Khiosan, heißt Karoo „Platz des Durstes“, und das gilt damals wie heute. Die riesige und besonders aride Groot Karoo (Große Karoo) erstreckt sich von Calvinia im Westen über 600 km nach Cradock im Osten und von Oudtshoorn im Süden bis etwa Upington 500 km im Nordwesten. Erweiterte Rand- und Subregionen sind die Bo-Karoo (Obere Karoo) im Norden, die False Karoo im südlichen Free State und die Sukkulenten-Karoo im Westen (Letztere reicht bis an den Atlantik). Im Süden befindet sich die Klein Karoo. Diese verläuft nördlich der Garden Route zwischen zwei in Ost-West-Richtung parallel verlaufenden Gebirgsketten bis zu den Swartberg Mountains, und während dieser etwa 100 km breite und touristisch nicht ganz unbedeutende Streifen das Bild einer flachen Trockensenke mit sehr spärlichem Wasserangebot bietet, ist die Große Karoo (oder Nama Karoo) nördlich der Swartberg Mountains und nördlich der „Großen Randstufe“ eine fast wasserlose Halbwüste bzw. Wüste auf 600 bis 1300 m Höhe. Zusammengenommen nehmen alle Karoo-Gebiete eine Fläche von ein paar Hunderttausend Quadratkilometer ein, die sich über vier südafrikanische Provinzen erstrecken. Ursache für die Trockenheit sind die südlichen Bergketten, die als Barrieren wirken und feuchte Seewinde abhalten. Als Folge dieser klimatischen Verhältnisse entstand eine karoospezifische Tier- und Pflanzenwelt, die z.B. im Karoo National Park geschützt wird. Die Karoo ist überdies eine der am dünnsten besiedelten Regionen der Erde mit nur einer oder zwei Personen auf einen Quadratkilometer. Fast alleiniges wirtschaftliches Rückgrat ist traditionell die Schaf- und Ziegenzucht, die Karoo produziert einen erheblichen Teil des südafrikaweit konsumierten Fleisches. Entlang der wenigen Flüsse (Orange River) wird Bewässerungslandwirtschaft betrieben.

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